Sonntag, 10. Mai 2015

Autogenes Training und Suggestive Beeinflussung

Es wird ja unglaublich viel zu Limiting Beliefs geschrieben und zur Selbstsuggestion. Tschaka! Du schaffst es! War ja der Leitspruch der 90er und wurde zu einem geläufigen Witz. Mich aber interessiert, was wirkt eigentlich wirklich und das war ja auch Schultz' Anliegen als er mit dem Autogenen Training uns von den metaphysischen Entspannungstechniken befreien wollte und eine entschlackte Variante der Meditation liefern wollte. Diese Meditation sollte vor allem schneller erlernt werden, weil sie ja gerade auf den nicht wirkenden Ballast verzichtete. Dennoch stellt sich nun die Frage, ob die autosuggestiven Techniken wirken. Der folgende Artikel wirft diese Fragen auf: http://www.n-tv.de/wissen/Die-Kraft-durch-die-Hintertuer-article5314696.html Leider sind die Quellen nicht verlinkt. Pro: (nach dem Artikel) würden Menschen, die glauben, dass sie zur Risiko-Herz-Infarkt-Gruppe gehören, ein dreimal höheres Herzinfarktrisiko haben. Contra: Bei Menschen, die niedriges Selbstbewusstsein haben, machen Glücklichkeitssätze unglücklicher, während sie für starke Persönlichkeiten nur einen sehr geringen Effekt haben. Der Artikel setzt sich mit diesen Themen auseinander und bespricht die Rolle von Schultz und Coué, die eben die Autosuggestion verteidigen. Fehler des Artikels: Natürlich haben Ärzte damals Coué nicht gerne gesehen, weil Menschen sich auf einmal selbst helfen konnten und dies die ärztliche Autorität untergrub. Vielleicht stimmt es hier zwar, dass Schultz deswegen das Autosuggestive Training Autogenes Training nannte, aber die andere These ist eine übliche Verschwörungstheorie. Ich glaube nicht, dass Mediziner sich hier verabredet haben, Coué zu unterdrücken, sondern womöglich hatten sie schlicht keine Zeit für jeden, der mit einer Theorie daher kommt. Interessanter Punkt: Der Artikel merkt kritisch an, dass Coué niemals von Misserfolgen berichtete und damit haben wir es mit einer Jesus-Wunderheiler-Geschichte zu tun. Mich interessiert nun, was funktioniert wirklich?